Flower-Power

in der Kunsthalle Lausitz


Im März blühen die Blumen und Bäume
in der Kunsthalle Lausitz

Zur Eröffnung der Ausstellung „Flower-Power“
am Montag, den 06. März 2023 um 18:30 Uhr,
laden wir Sie herzlich ein.

Begrüßung: Klaus Freytag
(Lausitzbeauftragter des Ministerpräsidenten)

Einführung: Heiko Straehler-Pohl
(Kunsthalle Lausitz)

Musik: Aglaja Sprengel (Klavier)

Mit der neuen Ausstellung „Flower-Power“ widmet sich die Kunsthalle Lausitz der Blume als Bildmotiv und zeigt regionale sowie internationale Arbeiten aus den vergangenen 170 Jahren: von den anthropomorphen Pflanzendarstellung des französischen Lithographen und Malers Grandville von 1846 bis hin zu den üppigen Blumensträußen zeitgenössischer Künstler wie Günther Rechn und Frank Merker. Die Eröffnung am 06. März 2023 um 18:30 Uhr wird musikalisch von Aglaja Sprengel begleitet.

Die Blume als Motiv hat eine lange und vielfältige Tradition in der Kunst. Sie wird und wurde als Symbol für Schönheit, Vergänglichkeit und Lebendigkeit genutzt. Mit einem Blick in die Kunstgeschichte wird deutlich, dass eine Vielzahl der bedeutenden MalerInnen mit großer Lust auch Blumen gemalt haben. Denke man als erstes an die Gartenbilder Claude Monet‘s, die häufig in seinem eigenen Garten entstanden oder an die mit leuchtenden Farben gemalten Werke von Max Liebermann. Von Lovis Corinth bis Hubertus Giebe und Feliks Büttner, von Christian Rohlfs bis Ivo Hauptmann, von Maurice Vlaminick bis Wilhelm Trübner, von Gabriele Münther über Frida Kahlo bis Georgia O’Keeffe und, und, und, alles klingende, große Namen. Nicht zu vergessen die zauberhaften Aquarelle von Emil Nolde. Alle haben sich immer wieder der Magie und der Lust der Blütenpracht hingegeben.

Blumenbilder gehören kunsthistorisch in die Kategorie der Stillleben, die verschiedenste Gruppen von Sujets umfasst, etwa Fisch-, Früchte-, Jagd- oder Küchenstillleben. Als eigene Gattung entstanden sie im 17. Jh. Das Blumenstillleben hatte seine Blüte im Barock, Ende des 17. und im 18. Jh. Überaus prächtige Arrangements, insbesondere holländischer, spezialisierter Künstler, erfreuten zu dieser Zeit vor allem adlige Kunstfreunde. Mit zunehmendem Wohlstand fanden sie seit dem 19. Jh. ihren Weg auch in bürgerliche Salons. Im 20. Jh. wurden sie zum Schmuckobjekt der Wohnungen aller Schichten der Bevölkerung – sei es als originales Gemälde, als Grafik oder als, mal mehr mal weniger, anspruchsvollem Kunstdruck.

Wenden wir uns nun den ausgestellten Kunstwerken zu, die aus einer privaten Cottbuser Sammlung entnommen sind. Die ältesten sind grafische Abbildungen aus botanischen Büchern oder Gartenzeitschriften. Dann die Blumenkinder, „erfunden“ von dem bedeutenden französischen Karikaturisten Jean Ignace Isidore Gérard, besser bekannt als Grandville (1803-1847). 1846 erschien seine rund 50 Blatt umfassende Suite „Les fleurs animèes“, die Seele der Blumen, die einen bis in die Gegenwart andauernden Einfluss auf die europäische Kunst ausüben. Man denke da an die Blumenkinder des Jugendstilkünstlers Ernst Kreidolf oder an die im Niederlausitzer Sorau geborene Else Winz-Vietor aus den 1930er, aber auch an die erzgebirgischen Figuren der Firma Wendt & Kühn.

Vor zwölf oder etwas mehr Jahren fand im Rosengarten in Forst eine beindruckende Gemäldeausstellung zwischen Palmen und Orchideen statt – mehr als 30 Blumenbilder des vielseitigen und vielschaffenden Cottbuser Künstlers Günther Rechn. Diese Ausstellung erweckte den Wunsch des Kurators Siegfried Kohlschmidt, eine solche Ausstellung zu organisieren und mit anderen „Blumenkünstlern“ zu erweitern. Zusammen mit Heiko Straehler-Pohl von der Kunsthalle Lausitz wurde diese Idee nun realisiert. Neben Günther Rechn sind andere KünstlerInnen mit Bezug zur Lausitz vertreten. Dazu gehören die leider früh verstorbenen Frank Merker (1944-2008) und Gerhard Lampa (1940-2010). Ebenso der Finsterwalder Rudolf Bax (1906-1986) und der Cottbuser Walter Heinrich (1927-2008). Dabei ist natürlich auch Elisabeth Wolf (1873-1964), deren 125. Geburtstag wir diesjährig gedenken. Dem Münchener Hans-Georg Müller-Rehm (1905-1945) verbindet mit der Lausitz eher ein trauriger Moment. 1945 wurde er in den Wirren des Kriegsendes bei Cottbus vermisst. Gleichfalls ein Opfer des Krieges wurde der Kupferstecher Erich Seiffert (1898-1944) aus Jamlitz bei Lieberose. Zu nennen wären noch der Bautzener Georg Heine (1877-1952), einer der wenigen sorbischen Künstler aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dann die bereits aus anderen Ausstellungen der Kunsthalle Lausitz bekannten Cottbuser Alfred Janigk (1889-1968) und Paul Pietermann (1899-1988), ebenso der im Arbeitskreis sorbischer Künstler tätige Cottbuser Carlo Noack (1873-1959) und die aus Lübben stammende Marie Moritz (1860-1925).

Letztlich sind noch die beiden in Guben gebürtigen Maler Gustav Kühn (1872-1949), tätig in Rostock und Hans Hentschke (1889-1969), ansässig in Bremerhaven zu nennen. Die einzige und erfreuliche Ergänzung mit Leihgaben ist die seit 2012 in Cottbus lebende Künstlerin Marina Clarke mit ihren farbenfrohen Aquarellen.



 

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