Filmbeiträge des Instituts für Visuelle Künste, Universität Zielona Góra zu den Ausstellungen um Jan Buck


Film: Hommage à Jan Buk (II): WIR HABEN DEN ORT GESEHEN

Ausstellung | Alte Segeltuchfabrik
Wilhelm-Külz-Straße 15 | Cottbus/Chóśebuz | 2.6.–27.8.2023
Mittwoch-Sonntag, 14.00-18.00 Uhr

Nach dem Auftakt „Hommage à Jan Buck (I): Wir haben morgen gelebt“ in der Energiefabrik Knappenrode ist die Ausstellung in der ehemaligen Segeltuchfabrik in Cottbus nun die zweite im Rahmen der in Polen und Deutschland stattfindenden Ausstellungsreihe zu Ehren des Malers. Gezeigt werden erneut Werke von Mitarbeiter:innen des Instituts für Visuelle Künste in Zielona Góra, die sie eigens nur für diese Ausstellung, getreu ihres Leitmotivs, erschaffen haben. Bei einigen dieser Werke handelt es sich um ortsge­bundene Installationen und Objekte. Andere wiederum nehmen Bezug auf den physischen und mentalen Raum, wie die von einem Grenzraum ausstrahlende Aura sowie jener Gebiete, die in besonderem Maße von Migration und Bevölkerungsaustausch geprägt sind. Jener „Ort“ wird zuweilen als ein Raum aufgefasst, der mit zutiefst persönlichen Assoziationen verbunden ist, das heißt mit individuellen Erinnerungen, wie z. B. ein Haus, das einst von „Anderen“ bewohnt wurde oder als Symbol für Sicherheit, aber auch von Entfremdung gilt. Ein anderes Mal nimmt dieser „Ort“ Bezug auf das kollektive Gedächtnis und geopolitische Umstände, wie natür­liche, künstliche und Wandlungsprozessen unterworfene Grenzen.

Die Ausstellung widerspiegelt zudem Jan Bucks Erfahrung – Orte, an denen er weilte, seinen kreativen Austausch mit Polen, seine Sorge um den Zustand der Umwelt, seine Wertschätzung für die lokale Identität und die natürliche Umwelt wie ebenso seine Wahr­nehmung der Unterdrückung und Verfolgung in totalitären Systemen. Mit der Vielfalt der hier vertretenen Techniken knüpft die Aus­stellung an die Interdisziplinarität seines Schaffens an. Einige der ausgestellten Werke stehen in direktem Zusammenhang mit dem Werk Jan Bucks: seinen Aussagen über die Kunst sowie die von ihm aufgegriffenen Themen, wie die Probleme nationaler Minderhei­ten, seine Faszination für die Entdeckung des Kosmos und das Licht jener Orte, das er auf seinen zahlreichen künstlerischen Reisen entdeckte.

Kuratoren:

Dr. Lidia Głuchowska, Prof. Radosław Czarkowski

Vertretene Künstler:

Paweł Andrzejewski, Cezary Bednarczyk, Kacper Będkowski, Andrzej Bobrowski, Radosław Czarkowski,
Piotr Czech, Katarzyna Dziuba, Joanna Fuczko, Magdalena Gryska, Mirosław C. Gugała, Jarek Jeschke,
Konrad Juściński, Paulina Komorowska-Birger, Marek Lalko, Alicja Lewicka-Szczegóła, Liwia Litecka,
Jarosław Łukasik, Maryna Mazur, Anna Owsian, Katarzyna Smugarzewska, Piotr Szurek

FILM „Hommage an Jan Buck (II): Nach der Kohle… Gesichter und Landschaften der Lausitz“
Fotoausstellung, Symposium und Exkursion

Ausstellung | Alte Segeltuchfabrik
Wilhelm-Külz-Straße 15 | Cottbus/Chóśebuz | 2.6.–27.8.2023
Mittwoch-Sonntag, 14.00-18.00 Uhr

Noch bis zum 27.08.2023 ist in der Alten Segeltuchfabrik/Stara płachtowa gótnica in Cottbus/Chósebuz die Fotoausstellung „Nach Kohle… Gesichter und Landschaften der Lausitz“ mit Werken von Frank Höhler, Thomas Kläber, Jürgen Matschie/Maćij und Carla Pohl zu sehen.
Organisiert wurde sie im Rahmen des Projektes „Hommage à Jan Buck (II)“ unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Lidia Głuchowska vom Institut für Visuelle Künste der Universität Zielona Góra, als zweite – nach der Ausstellung „Hommage an Jan Buck (II): Wir haben den Ort gesehen“. Den Film zu der letzteren ist ebenfalls auf unserer Website zu sehen.

Während die Ausstellung „Hommage à Jan Buck (II): Wir haben den Ort gesehen“, die ebenfalls noch bis nächsten Sonntag läuft, mit Werken von 22 KünstlerInnen aus Zielona Góra multimedial angelegt ist, zeigt die heutige Reportage Dutzende von fotografischen Arbeiten, die von den 1970er Jahren bis heute von Künstlern geschaffen wurden, die von der Verschmelzung der Niederlausitzer Landschaft mit der Industrie sowie den lokalen Traditionen und dem Wandel der Region fasziniert sind.
Der Eröffnung der von Herbert Schirmer kuratierten Fotoausstellung am 15.06.2023 ging ein wissenschaftliches Symposium im Stadtmuseum Cottbus/Měsćański Muzej Chósebuz voraus, an dem Fotografen und Forscher aus Polen und Deutschland teilnahmen.
Dr. Joanna Kiliszek erörterte das Wirken des sorbischen Malers Jan Buck/Buck im Kontext des Wandels der polnischen und deutschen Kunst am Beispiel der Breslauer Kunstszene in den Jahren 1945–1990, während Prof. Matthias Flügge sich auf seine Stellung im kreativen Milieu der DDR konzentrierte. Dr. Lidia Głuchowska erläuterte die Idee, die hinter dem Projekt des Instituts für Visuelle Künste der Universität Zielona Góra „Hommage à Jan Buck“ steht, und präsentierte einen ihm gewidmeten Film. Dr. Lars Scharnhorst erläuterte Strategien der Revitalisierung postindustrieller Architektur im Grenzgebiet und deren Bedeutung für die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Region. Seine Überlegungen korrespondierten zum Teil mit dem Vortrag von Herbert Schirmer über das Energieplenair in der Lausitz (1978–1988) und dessen Fortsetzung, die Europa-Biennale (1990–1993), an der Jan Buck und zahlreiche Künstler aus der Lebuser Region/Lubuskie teilnahmen, darunter Adam Bagiński, Henryk Krakowiak, Witold Nowicki, Zygmunt Pranga und Zenon Polus, Mitbegründer des Instituts für Visuelle Künste. Aus einer breiten Perspektive wurden die Räume und Strukturen des deutsch-polnischen Zusammenlebens im Grenzgebiet von Dr. Magdalena Abraham-Diefenbach analysiert. Bereichert wurde die Veranstaltung durch Podiumsdiskussionen mit den teilnehmenden Künstlern – Fotografen und Tomasz Lewandowski, die u.a. auf ihr Verhältnis zu Jan Buck, Bergbaufolgelandschaften und das soziokulturelle Leben in der Lausitz eingingen.
Das Thema der Ausstellung und des Symposiums bildete auch Fokus der nachfolgenden Exkursion zu einem der größten künstlichen Seen der Welt, der so genannten Lausitzer Ostsee, die auf dem Gelände ehemaliger sorbischer Dörfer entstand, die dem extensiven Braunkohleabbau zum Opfer fielen.

Bei ehrenamtlichen MitarbeiterInnen des Spremberger Turmvereins bedanken wir uns für die Betreuung unserer Ausstellung.

Öffnungszeiten und Tage: Mittwoch-Sonntag, 14.00-18.00 Uhr
Änderungen während der Ferienzeit vorbehalten.
Bitte kontaktieren Sie vor Ihrem Besuch die Tel. Nr.:
  + 4916094987777

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